Ernährungstipps: Getreide oder Gras?
I- Wichtige Rohstoffe
Faserstoffe
Wenn man Faserstoffe unters Futter mischen möchte, gibt es ganz einfache Lösungen. Entweder in Futterbündeln, zusammen mit Heu und Alfalfa. Oder als gepresste Pellets mit Stroh und Heu.
Getreide
Getreide kann als Ganzes, gequetscht oder in Flocken verfüttert werden (gequetschte Haferkörner, gepresster Leinsamen). Gequetschtes Getreide verbessert die Verdaulichkeit, die reichhaltigen Inhaltsstoffe bleiben jedoch erhalten, lediglich die Faserstoffe werden entfernt. Vorsicht! Herkömmliche Futtermittel decken mit ihrem geringen Vitamin- und Mineralgehalt oft nur den Grundbedarf. Empfehlenswert sind daher Nahrungsergänzungsmittel, die man entweder täglich gibt oder als Kur, ein bis zwei Monate lang. Mit speziellem CMV, Vitamin- und Mineralzusatz, wird das Immunsystem Ihres Pfedes verbessert und der Organismus unterstützt.
Obst und Gemüse
Im thermischen Trockenverfahren (günstiger als die Gefriertrocknung) bleiben zwar die Inhaltsstoffe erhalten, aber der Geschmack geht etwas verloren, ebenso der Wassergehalt (Karotten, Zuckerrüben, Kartoffeln etc.). Ausnahmen sind Traubentrester oder Äpfel.
Vitamine und Mineralien
Sie können in einem Heißverfahren als Granulat gepresst werden, was aber ihre Bioverfügbarkeit reduziert und daher für das Tier uninteressant ist. Wenn Vitamine und Mineralien jedoch am Ende der Produktionskette kalt hinzugefügt werden und zwar getrennt vom restlichen Futter (als Flockengranulate), ist die Qualität deutlich besser.
Die Inhaltsstoffe im Pferdefutter haben nicht immer dieselbe Nahrungsmittelqualität.
Kleie
Sie liefert Zellulosefasern in der Ernährung (z.B. Weizenkleie, Kakaobohnen). Weizenkleie entsteht nach dem Mahlen durch die Trennung von Schale und Kern und ist in erster Linie für die Mühlenindustrie bestimmt. Mit Kakaobohnen lassen sich günstige Faserstoffe herstellen. Beachten Sie, dass Weizenkleie sehr phosphorhaltig ist. Sie sollte während der Wachstumsphase bis etwa zum fünften Lebensjahr nicht gefüttert werden.
Ölkuchen
Sie entstehen aus gepressten Getreidekörnern. Beispiel: Ölkuchen aus Soja oder Lein werden durch die Pressung des inhaltsreichen Öls gewonnen. Was übrig bleibt ist für Pferde zwar wenig verdaulich, dafür aber reich an wertvollen Proteinen.
Öl
Je nach Verfahren (Heiß- oder Kaltpressung) variiert die Menge der verdaulichen Fette. Heißgepresste Öle belasten den Körper. Kaltgepresste Öle hingegen sind schonend und vor allem physiologisch interessant.
Gut zu wissen
Gerste gehört zu den gebräuchlichsten Getreidesorten mit sehr unterschiedlichen Qualitäten. Ein kleines Korn hat wenig Nährstoffe, dafür viel Cutin. Umgekehrt haben große Körner, ähnlich jenen, die zum Brauen verwendet werden, reichlich Proteine und Kohlehydraten. Und sind damit 30 bis 40% wertvoller!
II- Gut zu wissen
Wer auf hochwertige Nahrungsmittel aus Qualitäts-Rohstoffen setzt, muss höhere Preise aufgrund höherer Produktionskosten einkalkulieren.
Bedenken Sie, dass behandelte Stoffe nur begrenzt haltbar sind. Nahrungsmittel wie Weizenkleie sollten innerhalb von drei Wochen nach Herstellungsdatum verbraucht werden. Darüberhinaus gehen Geschmack und die Wirksamkeit der Vitamine verloren.
Für den Neuling ist es nahezu unmöglich, die Qualität von Vitaminen und Mineralien zu erkennen, die im Pferdefutter enthalten sind.
Pferde reagieren empfindlich auf schadstoffbelastete Rohstoffe, wie etwa Mohn- oder Kakaosamen. Beide können übrigens zu einem positiven Dopingtest führen.
Pelletfutter ist wirtschaftlich. Das Verhältnis von hochwertigen Produkten zu Nebenprodukten hat Auswirkungen auf den Verkaufspreis. Das betrifft auch den Anteil an Vitaminen und Mineralien. Da inzwischen viele Ölkuchen dem Futter beigemischt werden, ist es zwar billiger geworden, aber auch weniger verdaulich.
Das meiste Futter ist basisch (Typ Granulat Club oder Pony), enthält nur noch wenige Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe, dafür mehr Zellulose.